Geboren wurde Aiden in eine facettenreiche, wohlhabende Familie, welche die Freiheit der Welt über alles liebte. Denn seine wortgewandte Mutter, eine berühmte Autorin, sowie sein lockerer Vater, ein gefragter Maler, liebten das nie endende Reisen und Umherziehen durch ganz Amerika, um sich unaufhörlich beruflich zu inspirieren. Zwar war seine wechselhafte Geburtsstadt Toronto, doch verbrachte Aid dort zunächst nur seine ersten zwei kurzen Lebensjahre, denn schon früh musste er sich nach dem Lebensstil seiner Eltern richten. Aber trotz des ständigem entdecken neuer Städte und das verlassen liebgewonnener Ortschaften, mangelte es ihnen in keinem Lebensbereich. Denn der stetige berufliche Erfolg seiner Eltern hielt kontinuierlich an, da absolut jeder Bücherwurm und Kunstliebhaber ihre Künstlernamen kannte, gar vor neuen Kreationen, die ihren Federn und Pinseln entspringen würden, zitterten. So wurden Aids sehnlichsten Wünsche noch vor der kleinsten Äußerung erfüllt, egal wie Simpel oder kompliziert sie waren, und nie hätte er sich um irgendwelche Belange sorgen machen müssen, ganz abseits seines schon immer Optimistisch gewesenen Gemütes. Doch auch, wenn es ihm weder am materiellen noch der Liebe seiner Eltern mangelte, so misste er das Gefühl der Beständigkeit, welches er bisher noch nie erblicken konnte. Denn immer, wenn Aiden sich gerade an sein neues Umfeld gewohnt hatte, wurde er aus diesem unerbittlich gerissen. Er besaß zwar die Gabe, schnell zum beliebten Jungen allerorts aufzusteigen und auch seine Leistungen trotz aller Differenzen im oberen Bereich zu halten, doch dieser sich wiederholende, immer schneller werdende Verlust steckte er zunehmend schwerer ein, weshalb er begann, sich zu verschließen. Daher, und um ihm ein gewohntes Umfeld schenken zu können, ließen sie ihn mit 10 Jahren zu seinen Großeltern in Toronto ziehen, die wohl schönste Zeit einläutend an die er sich erinnern kann.
Mit seiner über alles liebenden Großmutter und seinem Hobbyreichen Großvater wohnte Aid im dortigen Familien Anwesen, welches wieder mal nur vor dem bloßen Reichtum der Woods strotzte, denn neben den unzähligen Räumlichkeiten samt Rustikalen Mobiliar hingen und standen dort aller Ecks und Rundungen Kunstgemälde bis hin zu bemerkenswerten Statuetten. Doch was er am meisten liebte, war der endlose bunte Garten, der von ihnen Dreien stets gepflegt wurde und keinen einzigen Tag nicht von ihrem frohen Gelächter erfüllt wurde. Für Aiden waren seine Großeltern wie beste Freunde, keine vorhaltenden Vormünder, sondern Chaoten wie er selbst, mit denen man alles erleben konnte. So unternahm Aid nicht nur Angelausflüge mit seinem Opa in die Everglades, samt Krokodil Beobachtungen, sondern auch Wanderausflüge abseits der Stadt, wo er außerhalb des Gartenreichs die Natur mit führender Hand entdeckte. Kamen die beiden Heim, lockte der Duft von frisch gebackenen Gebäck sie schnellend in den Speisesaal oder aber zu dem Pavillon, wo seine Oma schon mit gespitzten Ohren gewartet hatte, um all die Abenteuergeschichten zu hören. Gemeinsam speisten und genossen sie die gemeinsame Zeit mit Spielen aller Art, egal ob mit durch gewürfelten Karten, alten und neuen Brettern oder farbenfrohen Klötzen. Doch was Aiden sich abends im Gartenstuhl oder am Kamin am meisten wünschte, war das klimpernde Gitarrenspiel seiner Oma, welche die Töne noch immer Zielsicher traf und wie mit Bogen und Pfeil die Größte Leidenschaft Aids entfachte; Die Musik. Sofort weckte sie in ihm den Wunsch ebenso geschwind auf den Saiten spielen zu können, oder aber wie ein Ebenbild von ihr auf dem Klavier zu musizieren. Bei bloßer Begeisterung blieb es dann auch nicht lang, sofort lernte Aid von seiner größten Inspiration alle Tipps und Tricks, das verstehen von Musiknoten und frei laufen lassen der Gefühle in die Klänge. Kaum glitten seine Finger wie von selbst über alle Instrumente, begann seine Stimme anzustimmen wie sein Herz nach seinem größten Traum, zu musizieren, singen, spielen. Doch bei dieser Art Leidenschaft blieb es nicht stehen, denn durch seinen Opa angefeuert stieg Aiden auf das Eisfeld des Hockeys, dem er bis heute ab und zu treu blieb, während die Musik sein Leben im Schatten ständig bestimmte.
Allerdings hielt diese unbeschwerte, beinahe ruhige Zeit nicht ewig an, denn als er grade 15 Jahre alt wurde, verstarb sein Humorvoller Großvater an Altersschwäche- den Ruf seiner Eltern auslösend, ihn und seine Großmutter zurück zu ihnen ziehen zu lassen, die beiden auf ihren Reisen mit sich zu nehmen, um die Familie zusammenhalten zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt wiederholte sich das altbekannte Schicksal seiner Kindheit, diesmal jedoch ohne das versiegen seiner frohen Natur, welches aus dem Schmerz des Verlustes gezogen wurde. Denn seine Oma blieb an seiner Seite, die kaum vorstellbar schnell aus der Trauer empor stieg und das Leben hochhielt, Aiden eine der wichtigsten Lektionen beibrachte: Dass das Leben immer weiter geht. So bestritt er das Leben immer stärker werdend und ließ sich auf seinem Weg immer wieder von seiner Musikmeisterin und den einst gesprochenen Worten seines Wanderkumpels weisen, während die Musik all seine Gefühle in die Welt brachte und von anderen Menschen immer mehr erhört wurde.
Während die Jahre gegen seinen perfekten, zielstrebigen Schulabschluss steuerten, wurde aber auch seine Oma immer Schwächer bis es allen bewusst wurde, dass auch dieses Kapitel des Lebens zu Ende gehen würde. Doch bevor es das täte, bat seine Oma ihn um das Versprechen, dass er alles für seinen Traum in Bewegung setzen würde. Und ehe ihr Leben wie die Klänge von Gitarren und Klavieren verklang, hielt er seinen Abschluss in den Händen, den Schlüssel zu seinem auserwählten Lebensweg.
So zog er vor drei Jahren mit 18 zurück nach Toronto, in das altbekannte Familienanwesen, wo er sein Musikstudium an der dortigen Universität begann, alte Gesichter wiederentdeckte, Erinnerungen zurück ins Leben rief und sein Herz an Jemanden verschenkte, mit dem er mehr als nur Liebe teilt, während die von seinen Händen und Lippen entspringende Musik die Leiter der Pop Branche hinaufklettert.